Beschreibung
Eine Elektrotechnisch unterwiesene Person (EuP) ist jemand, der zwar keinen elektrotechnischen Beruf erlernt hat, aber durch eine gezielte theoretische und praktische Schulung befähigt wurde, bestimmte begrenzte Tätigkeiten an elektrischen Anlagen durchzuführen.
Gemäß VDE 0105 Teil 100 wird eine elektrotechnisch unterwiesene Person folgendermaßen definiert: "Eine elektrotechnisch unterwiesene Person ist jemand, der von einer Elektrofachkraft über die ihr übertragenen Aufgaben, die möglichen Gefahren bei unsachgemäßem Verhalten sowie über die notwendigen Schutzmaßnahmen und Schutzeinrichtungen informiert und gegebenenfalls angelernt wurde."
Die Unfallverhütungsvorschrift BGV A3, §3(1) schreibt vor: "Der Unternehmer muss sicherstellen, dass elektrische Anlagen und Betriebsmittel ausschließlich von einer Elektrofachkraft oder unter deren Leitung und Aufsicht gemäß den geltenden elektrotechnischen Regeln errichtet, verändert und instand gehalten werden."
Da in vielen Unternehmen nicht ständig eine Elektrofachkraft verfügbar ist, dürfen elektrotechnisch unterwiesene Personen festgelegte, einfache Wartungs- und Prüfungsaufgaben übernehmen.
Dazu zählen beispielsweise:
- Auswechseln von Leuchtstoffröhren unter Spannung
- Bedienung von Schaltschränken
- Fehlersuche an Schaltkästen oder Verteilern (nach Maßgabe der Elektrofachkraft)
- Prüfung von elektrischen Maschinen auf erkennbare Mängel
- Prüfung auf Spannungsfreiheit
- das Zurücksetzen von Motorschutzschaltern
- das Freischalten von elektrotechnischen Betriebsmitteln durch Ausschalten von Leitungsschutzschaltern oder herausnehmen von Schmelzsicherungseinsätzen oder NH-Sicherungselementen.
- Reinigen elektrischer Anlagen bzw. elektrischer Betriebsstätten
- Arbeiten in der Nähe von unter Spannung stehenden aktiven Teilen
Ziel
Mit diesem Seminar erhalten die Teilnehmer durch theoretischen Unterricht mit praktischen Bezug die erforderlichen allgemeinen Kenntnisse, um im Unternehmen als "Elektrotechnisch unterwiesene Person" bestellt und unter Leitung und Aufsicht einer Elektrofachkraft eingesetzt zu werden.
Zielgruppe
Mitarbeiter aus Instandhaltung, Produktion, Haustechniker, Servicemonteure und Mitarbeiter in der Rufbereitschaft.
Voraussetzungen
Gewerblich-technische Ausbildung bzw. technisches Verständnis
Abschlussqualifikation / Zertifikat
Teilnahmezertifikat der Technikon Akademie
Kostenzusatz
Enthalten sind die Seminarunterlagen.
Die Ausbildung zur Elektrotechnisch unterwiesenen Person (EUP) vermittelt grundlegende Kenntnisse im Umgang mit elektrischen Anlagen und elektrischen Geräten. Sie ist speziell für Personen konzipiert, die unter Anleitung einer Elektrofachkraft einfache elektrotechnische Tätigkeiten ausführen dürfen. Die Schulung deckt die folgenden Module ab:
Module-Übersicht
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Gefahren des elektrischen Stroms
Elektrischer Strom birgt erhebliche Gefahren. Selbst geringe Spannungen können ernsthafte Verletzungen verursachen. Stromunfälle können zu Verbrennungen, Herzrhythmusstörungen oder sogar tödlichen Folgen führen. Eine unsachgemäße Handhabung von Elektrizität, defekte Geräte oder fehlerhafte Installationen erhöhen das Risiko. Schutzmaßnahmen wie isolierte Werkzeuge, Sicherungen und die Einhaltung von Sicherheitsvorschriften sind unerlässlich, um schwere Unfälle zu vermeiden.
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Grundlagen Elektrotechnik
Die Elektrotechnik beschäftigt sich mit der Erforschung, Entwicklung und Anwendung von elektrischen Systemen. Grundlegende Konzepte umfassen elektrische Ladung, Strom, Spannung und Widerstand. Das Ohmsche Gesetz (I = U/R) beschreibt die Beziehung zwischen ihnen. Elektrische Schaltungen, Kirchhoffsche Gesetze, elektrische Felder und Magnetismus sind Schlüsselaspekte. Induktivität und Kapazität spielen eine Rolle, ebenso wie verschiedene elektrische Geräte und Systeme, die von Elektronik bis zu Energieerzeugungssystemen reichen.
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Kennlinien und Kenngrößen
In der Elektrotechnik spielen Kennlinien und Kenngrößen eine entscheidende Rolle bei der Charakterisierung von elektrischen Bauelementen und Systemen. Kennlinien sind graphische Darstellungen, die den Zusammenhang zwischen zwei elektrischen Größen veranschaulichen. Dabei sind häufig Strom und Spannung die betrachteten Größen. Die Kennlinie eines Bauelements, wie zum Beispiel eines Widerstands, zeigt auf, wie sich dessen elektrische Eigenschaften unter verschiedenen Bedingungen verhalten. Kenngrößen hingegen sind numerische Werte, die spezifische elektrische Eigenschaften eines Bauelements oder Systems quantifizieren. Beispiele für Kenngrößen sind der Widerstand (in Ohm), die Kapazität (in Farad) oder die Induktivität (in Henry). Diese Größen ermöglichen eine präzise Beschreibung und Vergleichbarkeit von elektrischen Bauelementen. Die Analyse von Kennlinien und Kenngrößen ist essentiell für das Verständnis und die Auslegung von elektrischen Schaltungen. Sie ermöglichen Ingenieuren und Technikern, die Leistungsfähigkeit und Stabilität von elektronischen Systemen zu bewerten und sicherzustellen. Darüber hinaus dienen sie als Grundlage für die Berechnung und Simulation von Schaltungen, was wiederum eine effiziente Entwicklung und Optimierung elektrischer Systeme ermöglicht. Insgesamt sind Kennlinien und Kenngrößen daher unverzichtbare Werkzeuge in der elektrotechnischen Praxis.
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Anwendung von Schutzmaßnahmen
Elektrotechnik durchdringt unseren Alltag in Form von Energieversorgung, Automatisierung und Kommunikation. Um sicherzustellen, dass alles reibungslos funktioniert, sind grundlegende Schutzmaßnahmen erforderlich. Anwendungen: Energieversorgung: Erzeugung und Verteilung elektrischer Energie. Automatisierung: Steuerung von Prozessen und Maschinen. Kommunikation: Übertragung von Informationen. Schutzmaßnahmen: Überspannungsschutz: Verhindert Schäden durch Blitz oder Schaltvorgänge. FI-Schutzschalter: Unterbricht bei Fehlerströmen, reduziert Stromschlagrisiko. Isolierung und Erdung: Sicherheitsmaßnahmen für den ordnungsgemäßen Betrieb. Kurzschlussschutz: Sicherungen und Schutzschalter verhindern Schäden. Arbeitsschutz: Persönliche Schutzausrüstung bei Arbeiten an elektrischen Anlagen. Kurz gesagt: Elektrotechnik macht unser Leben einfacher, aber sichere Anwendungen erfordern klare Schutzmaßnahmen.
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Motorschutzschalter
Motorschutzschalter sind wichtige Sicherheitsvorrichtungen für elektrische Motoren. In unseren Kursen lernen Sie, wie diese Schalter funktionieren, installiert werden und warum sie entscheidend sind, um Motoren vor Überlastung zu schützen. Die Schulung vermittelt praktische Kenntnisse, um Ausfälle zu vermeiden und die Lebensdauer von Motoren zu verlängern. Entdecken Sie die verschiedenen Arten von Motorschutzschaltern und ihre Anwendungen in verschiedenen industriellen Umgebungen.
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LS-Schutzschalter
Ein LS-Schutzschalter, auch Leitungsschutzschalter genannt, ist ein elektrisches Bauteil, das dazu dient, elektrische Leitungen vor Überlastungen und Kurzschlüssen zu schützen. Im Falle eines zu hohen Stromflusses schaltet der LS-Schutzschalter die Stromzufuhr automatisch ab, um Schäden an der elektrischen Anlage zu verhindern. Dieser Sicherheitsmechanismus gewährleistet einen zuverlässigen Schutz vor potenziellen Gefahren und sorgt für die Sicherheit von elektrischen Installationen in Wohn- und Industriegebäuden.
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Auswechseln von Schmelzsicherungen
Das Auswechseln von Schmelzsicherungen ist eine einfache Aufgabe, um elektrische Sicherheit zu gewährleisten. Bei einem Defekt oder Überlastung sollte die Stromzufuhr vor dem Austausch unterbrochen werden. Die defekte Sicherung wird vorsichtig entfernt und durch eine neue mit identischem Nennwert ersetzt. Es ist wichtig, nur zugelassene Sicherungen zu verwenden und im Zweifelsfall einen Fachmann hinzuzuziehen. Elektrische Sicherheit hat oberste Priorität, um Unfälle und Schäden zu vermeiden.
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Anzeigelampen
Anzeigelampen in der Elektronik sind visuelle Indikatoren, meist LEDs, die den Betriebszustand von Geräten signalisieren. Farben wie grün für normal, rot für Fehler und gelb für Bereitschaft werden verwendet. Sie verbessern die Benutzerfreundlichkeit elektronischer Geräte.